Ein Gastbeitrag von Jürgen Bodelle
Was halten Sie von einer handfesten Demaskierung? Wie viele Bemühungen gab es. Jahrzehntelang. Aufklärung. Fakten. Nachweise. Beweise! Wie viele Bemühungen liefen ins Leere! Dem Dollar-Imperium dienten die eloquenten Masken der Clintons und Obamas stets als Verharmlosung der amerikanischen Brutalität. Sie dienten als Verschleierung von wahrer Herrschaft und politischer Macht. Die amerikanischen Strategen, die nach alleiniger Weltherrschaft streben, hatten sich bislang einem langen Versteckspiel verschrieben. Stets blieben die Hintermänner im Dunkeln. Jedenfalls für die Masse unserer deutschen Medienkonsumenten. Freilich auch für die Masse der US-Bürger.
Nun tritt einer aus dem Kreis der amerikanischen Hintermänner heraus. Und er tritt ganz offen und unverblümt auf. Ich find das klasse. Es hat Klasse. Und er repräsentiert wie kein anderer seine Klasse. Er hat echtes Format. So wie er ist, ist das Dollar-Imperium. Dumm. Dreist. Egoistisch-nationalistisch.
Die Herrschaft von Geldadel, von superreichen Familienclans und ihren Konglomeraten wird bei uns im heilig-christlichen Westen gemeinhin als „Demokratie und Marktwirtschaft“ verkauft. Die Herrschaft von reichen Oligarchen – also die Herrschaft der Wenigen über die Vielen – wird im Auftrag der Wenigen so gut es geht verschleiert. Damit der Schwindel nicht aufliegt, sind eine Unzahl von PR-Abteilungen mit den Mitteln der Psychologie damit beschäftigt, an den psychisch-emotionalen Schwachpunkten der Bürger anzusetzen. Wir erleben es gerade jetzt im deutschen Wahlparty-Getümmel.
Wir kennen es aus unserem Land nur zu gut – und so trifft es auch und gerade in den USA zu: Die Menschen entscheiden überwiegend nach Emotionen. So wählt man nicht diejenigen, die die eigenen Interessen vertreten, sondern die das Handwerk der Schauspielerei am besten beherrschen. Politik ist für die Masse ein merkwürdiges Geheimnis. Man sieht die einzelnen Personen, aber nicht das System dahinter.
In den Achtziger Jahren war Reagan in doppelter Hinsicht ein klassischer Schauspieler. Er deindustrialisierte im Namen der Hochfinanz die amerikanischen Industriesektoren, ließ sie nach Asien, gerade auch nach China, auslagern. Er, der Erzkonservative, verkaufte sich als kapitalistischer Könner – und war doch nur ein billiger Verscherbler. Das Geld aus der Verscherbelungsaktion ging an die Wallstreet. Der Casinokapitalismus nahm seinen Lauf.
Nun also Trump. Er hat die katastrophale Folgen seiner Brüder im Geiste zum Thema erhoben und zieht daraus die in seinem Sinne durchaus ehrliche, aber wiederum verheerende Schlussfolgerung: America first. Er betreibt einen unverhohlenen Währungskrieg gegen den Euro. Seine Handelspolitik entspricht absolut dem nationalkapitalistischen Ellenbogenprinzip. Er hat China ins Auge gefasst. Aber er traut sich noch nicht zum Äußersten. Also wird er den Welthandel angreifen. Ein Wirtschaftskrieg, den er und die unselige Vasallen-EU bereits gegen Russland, den Iran und Syrien führen.
Aber die Trabanten-EU hat begriffen. Erst dieser Tage, aber es scheint, dass sie begriffen hat. Das also hat Trump doch gut gemacht. Er hat seine Vasallen unsäglich blamiert und im Regen stehen lassen. Er ist ein ehrlicher Imperialist. America first. First Banc of America.
Was die Historiker inzwischen wissen: Der aggressive Kurs gegen die europäische Konkurrenz begann mit dem Jugoslawienkrieg, in das die USA die Europäer hineinstieß. Die Europäer haben sich als Trabanten verhalten und sich damit ins eigene Fleisch geschnitten. Es war der Anfang des Unfriedens, der mit der Ukraine seinen Fortgang nahm und sich bis zum Irak-, Libyen- und Syrien-Konflikt hochschaukelte. Eine hochbrisante Mischung. Trump gibt noch mehr Zunder in die bereits hochexplosive Mischung.
Er hofiert die schlimmste faschistisch-islamistische Macht auf diesem Planeten. Unverblümter geht es nicht. Clinton, Obama und Co. hätten es geschickter angestellt. Heimlich. Still. Und leise. Und schön hinterrücks. Ohne Medien. Für sie wäre das – wie bisher – Geheimsache. Geheimdienstsache. Trump aber gibt das innerste Wesen des Dollar-Imperiums preis.
Fast könnte ich ihn lieben. Für diese Ehrlichkeit. Ihn und seine Satellitenschauspieler in der EU, inklusive jener sich harmlos gerierenden professionellen Politschauspieler in meinem good old Germany. Und doch hasst uns Trump, der ehrliche imperiale Ami, weil er eben doch trotz aller scheinheiligen „Bündnistreue“ in der kapitalistischen Konkurrenzmaschine gefangen ist.
Das Dollar-Imperium hat diesen Mann an seiner Spitze verdient. Trumps Vorgänger, die eloquenten Heuchler, haben den Karren dieser Welt lange genug an die Wand gefahren. Sie haben Vorarbeit für seine Auftritte geleistet. Wir erleben seine Auftritte – und viele sind verwundert. Ja, du meine Güte, was haben Sie denn erwartet? Kennt man nicht die Familienclans, die versuchen, die Alleinherrschaft in der Welt zu gewinnen? Kennt man nicht die Zahlen, der von den Amis in Gang gesetzten Rüstungsspirale? Trump macht das schon ganz gut. Er ist der lebende Beweis für die Aggression einer außer Rand und Band geratenen kapitalistischen Supermacht.
Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern einen guten Start in die morgige neue Woche. Eine einzige Woche in der Reihe unendlicher Wochen. Machen Sie sich das bitte bewusst. Und seien Sie beruhigt: Eine neue Woche ist noch lange keine Neue Weltordnung. Gott behüte uns.
(Wir bedanken uns bei Jürgen Bodelle für die Genehmigung, diesen Beitrag veröffentlichen zu dürfen.)
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