Die Farce von New York – 120000 Wahlberechtigte vermisst

Wahlbetrug, oder versehentliche Unregelmäßigkeiten?

Von Marco Helmert

Nun hat also New York gewählt und bei den Demokraten setzte sich Hillary Clinton klar mit 57,9% vor Bernie Sanders mit 42,1% durch. Dies entspricht damit einer Delegiertenverteilung von 139 für Clinton und 108 für Sanders.
Unsere großen Leitmedien berichten nunmehr auch unisono vom großen Clinton und Trump Erfolg:

Da wird von „Triumph“ gesprochen und von „aus der Arena gefegten Rivalen“
https://www.n-tv.de/…/Clinton-und-Trump-triumphieren-artic…

Wahlprobleme? Fehlanzeige!

Dass man bei vielen unserer Medien ihre Befangenheit schon von weitem am grässlichen Gestank ihrer Art der Berichterstattung riechen kann, liegt auf der Hand, wenn sie einen Bernie Sanders von Anfang an zum chancenlosen Verlierer schreiben oder nicht transparent machen, dass der große Clinton Vorsprung dadurch zustande kam, dass die sicheren Hillary Staaten zuerst wählten. Ja man schien ihn immer weniger sichtbar machen zu wollen, selbst als er zuletzt 7 von 8 Staaten sicher gewann. Dass man die massiven Spenden von Hillary Clinton – zum Beispiel auch von der deutschen Bank und auch unserer Bundesregierung und Clintons sonstiges Treiben – nicht viel stärker immer wieder schonungslos thematisierte und aufdeckte wie hier:
https://netzfrauen.org/…/foreign-donations-to-foundation-r…/ und ihr den ausschließlich auf Crowdfunding basierenden Wahlkampf von Sanders gegenüberstellte, ist aus meinem Empfinden ein journalistischer Skandal, der aber im aktuellen Globalplayer-System einflussreicher Großkonzerne auch nur folgerichtig ist.
Frau Clinton sollte sich, wie jeder Fußballer, endlich ihre Sponsoren auf’s Kostüm drucken lassen:
Goldman Sachs, Wallstreet, Deutsche Bank, Saudi Arabien und viele weitere große Player, natürlich ohne weiterführende Absichten. Annähernd 500.000 Euro für eine einzige Rede von der deutschen Bank!

Die Rede muss toll gewesen sein!

Wie man „sich einen Präsidenten kauft“ und wie das ganze System der Spenden sammelnden „Super-Pacs“ inzwischen wirkt, lesen wir hier:
https://m.faz.net/…/wahlkampf-finanzierung-in-den-usa-wie-ka…

Doch schauen wir nun noch einmal etwas genauer hin auf die AKTUELLEN „Unregelmäßigkeiten“ dieses ganzen Wahltheaters.

Kurz vor der Wahl war zu erfahren, dass im größten Wahlbezirk in New York City Brooklyn 120.000 registrierte Demokraten – was 30% aller dort Registrierten entspricht – „unerklärlicherweise“ gelöscht worden. Und das ist auch noch der Bezirk, wo Bernie Sanders herkommt.
Wie wäre das Ergebnis ausgegangen bei fast einem Drittel mehr Stimmabgaben?

https://www.independent.co.uk/…/new-york-officials-launch-in…

https://usuncut.com/resistance/new-york-voting-nightmare/

Über diese Verwerfungen wird bei uns zumindest im Moment nicht spürbar berichtet, lediglich im Handelsblatt wurden gestiegene „Unregelmäßigkeiten“ am Rande berichtet, die außerdem noch passiert sind wie fehlende Privatsphäre in den Wahlkabinen, lange Schlangen davor u.ä., die zu einem großen Anstieg von Beschwerden im Gegensatz zu vergangenen Jahren geführt haben:
https://app.handelsblatt.com/…/vorwahlen-in-n…/13472380.html…

Bernie Sanders selbst sagt dazu:

“It is absurd that in Brooklyn, New York, where I was born, tens of thousands of people as I understand it have been purged from the voting rolls. It’s a little bit crazy that in upstate New York they open the polls at noon. What happens to people who get up early in the morning and have to go to work?”
und spricht damit in den letzten 2 Sätzen auch exemplarisch eines der Hauptprobleme und demokratischen Ungerechtigkeiten im US Wahlsystem an, und zwar das Abschneiden bzw. Erschweren der Stimmabgabe für ganz bestimmte Wählerschichten. Wählerschichten, die aufgrund ihrer sozialen Teilhabe und Lebensrealität mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Bernie Sanders gewählt hätten.
Die ganze Absurdität und Verwerfung dieses in vielen Gebieten und in zahlreichen Mechanismen restriktiven Wahlsystems hat übrigens Prinz Chaos II in diesen beiden Interviews bei KenFM sehr gut herausgearbeitet:

https://youtu.be/t437qvgEqEE und:

https://youtu.be/-adhKkgItlQ

New York ist zudem der Bundesstaat mit sehr restriktiven Wahlgesetz, denn ca. drei Millionen Partei-Unabhängige durften hier überhaupt nicht wählen. Wie das US Wahlsystem und seine Berechtigungen aufgebaut sind: hier in einer Kurzübersicht zusammengefasst:
https://m.faz.net/…/wahlsystem-in-usa-so-funktionieren-die-u…

UND DIE FARCE GEHT NOCH WEITER:

Denn New York vermisst nicht als einzige etliche tausend Wahlberechtigte!
Auch in Kalifornien sind nun 500.000 einfach mal weg, wie wir hier lesen können:

https://edition.cnn.com/…/los-angeles-times-regis…/index.html

Vergleichbare Zustände würden woanders wahrscheinlich massiv internationale Wahlbeobachter auf den Plan rufen. Vielleicht sollte man dem „Entwicklungsland USA“ – wie es in aufgeklärten sozialen Netzwerken heute schon zynisch, aber treffend benannt wurde – einen solchen Schritt nun dringend empfehlen!

Was soll man nun von alldem noch halten?

Robert Zion entwickelte dafür schon den Begriff „Voter Suppression“ und schrieb heute auf seiner FB-Seite passend:

„Bernie Sanders ist gerade in seinem Heimatstaat Vermont. Sicher denkt er nach. Denkt er darüber nach, Klage gegen die Demokratische Partei wegen mehrfach erfolgter oder versuchter Wahlmanipulation beim Supreme Court einzureichen? Denkt er darüber nach, die Partei zu verlassen und als Unabhängiger anzutreten? Vielleicht mit der von so vielen herbeigesehnten dritten, „Progressive Party“? Vielleicht mit einem Team Bernie Sanders (Präsidentschaftskandidat), Elizabeth Warren (Finanzen), Tulsi Gabbard (Außen und Verteidigung), Jill Stein (Umwelt und Energie) und Robert Reich (Arbeit und Soziales)? Ob diese Grassrootsbewegung von der kaputten demokratischen Partei – zerstört von den Clintons und der Parteielite, deren Umfragen für Kongresswahlen derzeit gerade einmal bei 4% (!) liegen – losgelöst werden kann?

Wie immer er sich nun auch entscheiden wird, über eines bin ich mir sicher: diese Bewegung, die vor allem von der Jugend getragen wird, würde jede offene und faire Wahl gewinnen.“

https://m.facebook.com/robert.zion.90

Sanders selbst gibt sich übrigens weiter kämpferisch und schreibt auf Facebook:

„When we started this campaign, I said,

„This campaign is not about Bernie Sanders. It’s about a grassroots movement of Americans standing up and saying: ‚Enough is enough. This country and our government belong to all of us, not just a handful of billionaires.

I believe that now more than ever!“

Vielleicht bricht hier eine Bewegung auf, die auch nach der Wahl noch weiter läuft, wenn man vermutlich Clinton mit aller Macht noch über die Zielgerade geschrieben und geschoben und gespendet hat?!

Vielleicht ist das weltweite System einer Finanzoligarchie nicht zuletzt durch solche, immer stärker hervorstechenden
Verwerfungen und dem Aufwach- und Aufbruchsprozess immer mehr Menschen bald an sein natürliches Ende gekommen. Denn es eitert ja schon aus der immer noch hochglanzpolierten Verpackung. Und vielleicht brauchen wir jetzt neue Visionen abseits dieses kranken Systems, dessen Spielregeln wir vielleicht mehr und mehr ignorieren sollten, um ihm einfach die Energie zu entziehen.

Übrigens lese ich gerade das Buch eines lösungsorientierten Therapeuten und Supervisors mit dem Titel: „Veränderung muss S.E.X.Y. sein“ , was mir in meiner eigenen Coaching- und Supervisionsarbeit gerade immens hilft.

Vielleicht sollten wir danach mal Ausschau halten, nach Visionen der Zukunft, die wir „sexy“ finden und gemeinsam daran arbeiten, selbst wenn es kleinste Schritte sind?!

Denn was uns abstößt und abtörnt, haben wir jetzt genug erlebt. Auch heute wieder!

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