Ein Film von Thomas Schenk:
Dieser Film dokumentiert die Montagsdemos in Chemnitz 2014. Eine neue Bewegung, welche spontan entstand. Keine Partei, politische Organisation, Verein oder sonstige Institution organisierten diese Demos. Sie wurden einfach angemeldet. Privat. Es haben sich einfach Menschen getroffen. Jeden Montag.
Ich habe in diesem Film über 30 Montagsdemos der Stadt Chemnitz zusammengeschnitten, um einen – hoffentlich – halbwegs subjektiven Einblick zu gewähren. Natürlich nicht mit der Möglichkeit, eine Garantie auf Vollständigkeit zu geben. Dennoch ist es ein Zeitdokument. Auch für nachfolgende Generationen. Denen somit gezeigt werden kann: es gab sie, die Menschen, die sich Gedanken machten – damals 2014.
Zu den Hintergründen:
Im Frühjahr 2014 gingen in vielen Städten Deutschlands die Menschen auf die Straße. Jeden Montag. Es entstand eine neue Friedensbewegung. Sie wurden Mahnwachen oder Montagsdemos genannt. „Montagsdemos“ auch in Anlehnung an die DDR-Montagsdemos von 1989.
Ausschlaggebend war die im Frühjahr 2014 entstandene Ukraine-Krise und die damit einhergehende Gefahr eines neuen Krieges. Lars Mährholz, Begründer und Initiator dieser Bewegung, meldete spontan im März eine Demo in Berlin an, um auf diese Kriegsgefahr aufmerksam zu machen.
Über 100 Städte in Deutschland schlossen sich dieser Initiative an und organisierten eigene Demos, die ebenfalls jeden Montag statt fanden.
Dabei war es den Initiatoren der neuen Friedensbewegung wichtig, zu grundlegenden systemischen Fragen Stellung zu beziehen, diese zu benennen und zu diskutieren. Ursachen sollten benannt werden, die – wie durch die Ukraine-Krise augenscheinlich wurde – immer wieder zu Kriegssituationen, Armut und Ausbeutung führen.
Es wurde in vielen Städten offene Mikrofone eingerichtet, um jedem Teilnehmer der Demo die Möglichkeit zu geben, seine Meinung und Sichtweise kund zu tun.
Die Themen waren vielfältig. Es bestand großer Diskussionsbedarf, welcher sich auf der Straße entlud. Finanzsystem, Geoengineering, Gesundheitssystem, Freie Energie, Fragen zum Kapitalismus, Lebensmittelindustrie und Ernährung, Souveränitätsfragen, Bildungssystem, Ökologie, bedingungsloses Grundeinkommen, die derzeitige Arbeitswelt, NATO-Osterweiterung, Presselandschaft, Gefahr eines dritten Weltkrieges und Fragen zu den Konfliktherden dieser Erde. Allgemein zusammengefasst: So geht es nicht mehr weiter, wir brauchen alternative Denkansätze. Diese Gedanken beschäftigte viele und brachte sie im Jahr 2014 gemeinsam auf die Straße.
Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen, fand aber – was die neue Bewegung betraf – im Jahr 2014 seinen Höhepunkt.
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